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Olsa
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 25.08.2009 Beiträge: 189 Wohnort: NRW
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Verfasst am: 16.04.2013, 09:53
Titel: IQ + Aufmerksamkeitsdiagnostik unter Medis?? |
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Hallo,
unser 8jähriger hat besonders in der Schule arge Konzentrationsprobleme.
Er träumt sich immer wieder weg und hat dementsprechend Probleme, seine Aufgaben zu erledigen. (kommt vom Stoff her aber gut bis sehr gut mit)
Seit einiger Zeit steht daher der Verdacht auf ADS (ohne Hyperaktivität) im Raum.
Nun sind wir gerade kurz vor der Diagnostik. Es besteht ein wager HBverdacht, u.a. da der große Bruder getestet hb ist. Wobei ich vom Gefühl her beim jüngeren eher nicht zu hb tendieren würde.
Außer der IQ Testung soll ein Aufmerksamkeitstest gemacht werden, der versuchsweise unter Medikation wiederholt werden soll.
Wer hat damit Erfahrung und ist das der übliche Weg? Es soll angeblich rein der Diagnostik gelten, anschließende Medikation steht außer Frage.
Trotzdem irritiert uns das ganze ein wenig.
Da hier einige mit der Kombi HB/ADS sind frage ich:
Wie und was wurde bei Euren Kindern getestet? Und wie wurde dann weiter verfahren?
Lieben Dank,
Olsa _________________ Olsa |
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ripley
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 15.05.2010 Beiträge: 912 Wohnort: RLP
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Verfasst am: 16.04.2013, 11:04
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Ich kann nur ein NEGATIVbeispiel nennen, also wie man nicht testen sollte: Junior (7jährig positiv auf HB getestet) wurde später (mit etwa 11) nochmal Richtung IQ und Aufmerksamkeit/Konzentration getestet. Dem zweiten Tester war bekannt, dass das Kind zusätzlich ADHS hat und Medis bekommt. Er hat aber weder eruiert, zu welchem Zeitpunkt Junior welche Dosis bekommen hat, NOCH hat er auch nur die (verschiedenen, es waren ja umfangreichere Tests) Testzeitpunkte (Tageszeiten) in irgendeiner Weise konstant gehalten.
Im Endeffekt hat er es über Jahre hinweg auch nicht geschafft, jemals eine vollständige Testung zusammenzubekommen. Was man eben so im Nachhinein erfährt ... *grummel*
Vor diesem Hintergrund und mit eine bisschen Diagnostik-"Flugrostwissen" (habe das mal studiert) klingt das, was Du beschreibst, ganz erheblich sinnvoller. _________________ LG
Ellen |
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Urmelis
Anmeldungsdatum: 29.07.2010 Beiträge: 9
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Verfasst am: 16.04.2013, 12:38
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Hallo,
verstehe ich das richtig, dass vor der Diagnose bereits die Medikation feststeht? Wozu dann überhaupt noch eine Diagnose ???
Gerade ADS ohne Hyperaktivität kann sich mit Unterforderung überlagern/überschneiden/bzw. kann eine Unterforderung ganz ähnliche Symptome wie AD(H)S hervorrufen. Wirklich austesten kann das nur ein Spezialist, der sich mit beiden Themen gut auskennt.
Wie ist er denn außerhalb der Schule?
Auch fände ich es schräg, das Kind versuchsweise zu medikamentieren, um es dann zu testen - vorher muss ja noch die Dosierung abgeklärt werden.
Liebe Grüße
Welcher Test soll denn gemacht werden? |
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TAfel
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 11.06.2008 Beiträge: 373 Wohnort: Berlin
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Verfasst am: 16.04.2013, 13:48
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Hallo Olsa,
meines Wissens gehört zur AD(H)S-Diagnostik immer ein IQ-Test. Wir haben das Procedere gerade bei Sohn hinter uns. Bei uns war es allerdings insofern ein Schuss in den Ofen, da sich KJP und Diagnostikerin darauf eingeschossen haben, dass Sohns Probleme in erster Linie an seiner Begabung liegen und eventuell noch eine emotionale Störung vorliegt. Welche hat er uns allerdings nicht gesagt. Beide haben in erster Linie an den Symptomen, die Sohn nicht hat (Probleme mit der Feinmotorik, Ablenkbarkeit auch in 1:1 Situationen, motorische Unruhe in 1:1 Situationen), fest gemacht, dass kein AD(H)S vorliegt. Wir Eltern und Sohns Psychologe sehen das etwas anders aufgrund der Probleme. die uns aufgefallen sind (massive Problem mit der Impulskontrolle, Probleme mit Aufmerksamkeitssteuerung lt. Test, durchaus Ablenkungsprobleme in 1:1 Situationen, zu gering ausgeprägtes Angstempfinden und dadurch Neigung zu leichtsinnigem Handeln). Wir hätten gerne eine Medikation für Sohn gehabt, werden sie aber nach aktuellem Stand wohl nicht bekommen. Bei Sohn haben weder die Ausbildung zum Mediator noch die Teilnahme an einem Sozialkompetenz-Training etwas an seinen Verhaltensauffälligkeiten geändert.
Spannend bei eurem Sohn ist die Frage, ob die Aufmerksamkeitsprobleme nur in der Schule oder auch in anderen Bereichen auftreten. Wenn es sich auf die Schule beschränkt, könnte es eben auch ein Symptom für Unterforderung sein und dann wären vermutlich nicht unbedingt Medikamente erforderlich, sondern eine andere Förderung.
Mein aktuelles Fazit ist jedenfalls, dass es anscheinend wenige Diagnostiker gibt, die wirklich eine Ahnung davon haben, wie AD(H)S bei gleichzeitiger Hochbegabung zu diagnostizieren ist.
Etwas gefrustete Grüße von
Tafel _________________ gr. Tochter (Jg. 98), Sohn (Jg. 01), kl. Tochter (Jg. 04) |
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Olsa
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 25.08.2009 Beiträge: 189 Wohnort: NRW
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Verfasst am: 16.04.2013, 17:22
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Danke für die schnellen Antworten.
Dann hol ich nochmal etwas aus:
Probleme bestehen auch zuhause, dort sind sie allerdings anders geartet, als in der Schule. Beide Seiten passen sowohl zu hb, als auch zu ads.
Ja Tafel, der IQ Test gehört wohl immer zur Diagnostik, aber das Augenmerk liegt hier auch auf eine mögliche hb .
Urmelis, die Aufmerksamkeit soll zuerst ganz normal getestet werden. In einem zweiten Termin soll dann zum Vergleich vorher einmalig eine Tablette gegeben werden.
Es geht also nur um eine Tablette zur besseren Diagnostik. Eine spätere Medikation steht nicht zur Debatte.
Welche Tests sie machen wollen, weiß ich noch nicht genau. Der Aufmerksamkeitstest läuft wohl am Computer.
Getestet werden soll er von einer Psychologin, die auf beide Bereiche spezialisiert ist.
Wir konnten sie noch nicht persönlich zu diesem Thema sprechen (Vorgespräche liefen bei einem anderen Psychologen der Uniklinik), aber ich möchte mich trotzdem schon einmal informieren, ob diese Vorgehensweise so üblich und sinnvoll bzw nötig ist, denn so ganz klar ist uns das ganze noch nicht.
Ja ripley, grundsätzlich hört es sich schon logisch an und ich denke auch, die Leute dort wissen, was sie tun. Trotzdem bleibt eine Skepsis, die hoffentlich beim nächsten Gespräch mit der "Fachfrau" verfliegt.
Uns stellt sich halt die Frage des Nutzens: Ob es wirklich ein sinnvoller Puzzlestein zur Diagnostik ist, oder ob man so nicht vielleicht auch doch schneller in die Schiene "Das Kind braucht Medis" rutscht, als einem lieb ist.
Ich bin gespannt auf Eure Meinungen!
 _________________ Olsa |
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TAfel
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 11.06.2008 Beiträge: 373 Wohnort: Berlin
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Verfasst am: 16.04.2013, 19:46
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Hallo Olsa,
wie schnell man bei den Medis landet kommt auch auf die Praxis an. Der Psychologe von Sohn hat uns ganz bewusst an eine Praxis verwiesen, die wohl nicht so schnell Medikamente verschreibt. Es gibt hier auch Praxen, da bekommen die Eltern das Ritalin-Rezept schon über den Tresen geschoben, wenn nur der Verdacht auf AD(H)S geäußert wird. Bei uns ist doch eher so, dass wir weniger schnell bei einer Medikation landen als uns lieb ist. Mittlerweile gibt es für die Verschreibung auch strengere Richtlinien, da wohl auch den Ärzten und Krankenkassen aufgefallen ist, dass die Menge an verschriebenen Medikamenten nicht mit dem üblichen Prozentsatz an AD(H)S-fällen zusammenpasst.
Bei Sohn war durch den Aufnahmetest für den Schnelllerner bereits klar, dass er mindestens überdurchschnittlich intelligent ist. Nach dem Schulwechsel traten aber auch nach relativ kurzer Zeit wieder Probleme mit den Lehrern und den Mitschülern auf. Darauf suchten wir eine Praxis für Kinder-und Jugendpsychiatrie auf, die eigentlich sowohl Hb als auch AD(H)S abdecken sollte. Es wurden der HAWIK, ein Test zur emotionalen Reife und ein Konzentrationstest gemacht, außerdem sollte Sohn zwei für ihn wichtige Situationen aus seinem Leben mit Biegepüppchen nachspielen. Ergebnis war dann Hochbegabung, altersgemäße emotionale Reife und keine Auffälligkeiten bei der Konzentration. Das Ergebnis vom HAWIK war allerdings etwas zackig, so dass der SFI für die IQ-Ermittlung verwendet werden muss (wird gemacht, wenn zwischen zwei bestimmten Werten eine größere Abweichung als 23 Punkte festgestellt wird). Die Psychiaterin war der Meinung, dass Sohns Probleme in erster Linie auf seine hohe Begabung zurück zuführen sind, hat ihm aber sicherheitshalber noch ein Sozialkompetenz-Training bei einem Ergotherapeuten verordnet.
Dann wurde die Situation an der Schule immer schlimmer, Sohn hatte bis zum Halbjahrszeugnis 4 Tadel angesammelt, außerdem gab es immer mehr Probleme mit seinen Mitschülern. Wir haben dann einen Psychologen hinzugezogen, der nach zwei Monaten die Vermutung äußerte, dass doch ein AD(H)S vorliegt. Er konnte bei Sohn doch einige Auffälligkeiten feststellen, die sich nicht auf den ersten Blick erschließen, weil Sohn sehr viel kompensiert. Beispielsweise bekommt er beim Sport sehr viel sehr gut hin, weil er sehr sportlich ist. In entscheidenden Momenten kann er aber nicht abwarten, sondern folgt seinem ersten Impuls und vergeigt dadurch oft sehr gute Möglichkeiten. Jedenfalls folgte die bereits beschriebene Diagnostik.
Ich sehe ja in einer Medikation durchaus eine Chance für das betroffene Kind, einen Schritt zurück zu treten und aus bestimmten Verhaltensmustern auch mal auszusteigen. Deswegen würde ich bei Sohn eine Medikation wenigstens mal ausprobieren wollen. Bei uns ist es so, dass die beiden Mädchen auch Auffälligkeiten aufweisen, die aber nicht so gravierend sind, dass ein Medikamentenversuch unbedingt notwendig wäre. Bei beiden geht es eher in Richtung Träumer, während Sohn vermutlich eher ein Mischtyp ist. Und clever sind sie alle drei.
Was mich mittlerweile einfach kolossal nervt, dass ich mittlerweile so belesen über das Thema bin, dass ich mir schon auch eine Einschätzung zutraue. Und ich sehe ja, dass Sohn, der sich ja durch den Schnelllernerzug unter ähnlich befähigten Kindern bewegt, trotzdem wesentlich mehr aneckt als andere Kinder. Auch zu Hause können wir sein Verhalten bisweilen überhaupt nicht verstehen. Es gibt da durchaus Überschneidungen zu seinem Verhalten in der Schule.
Dass die Aufmerksamkeit einmal ohne und einmalig mit Medikament getestet wird, kannte ich so noch nicht. Bei uns gab es einen Haufen Fragebögen für die Eltern und die Lehrer, außerdem einen Selbsteinschätzungsbogen für Sohn. Dann wurden noch zwei IQ-Tests durchgeführt, die angeblich auch Aufschluss über die Konzentrationsfähigkeit geben sollen.
Wir sind mittlerweile durch die ganzen Verhaltensauffälligkeiten so verzweifelt, dass wir einfach ausprobieren würden, ob es Sohn mit Medikation besser gehen würde. An der Schule ist mittlerweile der Schulsozialarbeiter eingeschaltet, der aufgrund der bisherigen Informationen mindestens von einer sozial-emotionalen Schwäche ausgeht.
Ich sehe es so, dass wenn ein AD(H)S mit großer Wahrscheinlichkeit vorliegt und die Auffälligkeiten so gravierend sind, dass das Kind mit sich und seiner Umwelt große Probleme hat, Medikamente ein notwendiges Hilfsmittel sein können.
VG Tafel _________________ gr. Tochter (Jg. 98), Sohn (Jg. 01), kl. Tochter (Jg. 04) |
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Olsa
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 25.08.2009 Beiträge: 189 Wohnort: NRW
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Verfasst am: 16.04.2013, 21:32
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Hallo Tafel,
ja, ich sehe es auch so, dass Medikamente für bestimmte Kinder eine große Hilfe sein können. Ich habe an der Schule unserer Kinder Mitschüler erlebt, bei denen man sogar als außenstehender den positiven Wandel erkennen konnte. (ohne im Vorfeld zu wissen, dass überhaupt auf Medikamente eingestellt wurde)
Bei meinem Sohn sehe ich es eigentlich nicht als erforderlich, da er im großen und ganzen klar kommt. Es ist eher sein Umfeld, das halt schnell mal die Geduld verliert, wenn er in aller Ruhe und Muße sein Ding durchzieht. Daraus entstehen dann Reibereien und Unzufriedenheit auch seinerseits.
Ich denke, uns würde therapeutische Hilfe eher weiterhelfen als Medikamente.
Zu dem, was Du über Deinen Sohn schreibst, fiel mir spontan eine Sache ein, die der Psychologe zu uns sagte: Es gibt Kinder, bei denen die Tests unauffällig ausfallen, er aber aufgrund ihrer Geschichte, Zeugnisse, Fragebögen usw AD(H)S attestiert, weil es so eindeutig ist.
Dass Ihr es mit Medikamenten probieren möchtet, kann ich nachvollziehen, aber mich wundert, dass die Ärzte das offensichtlich anders sehen.
In Eurem Fall, wäre ja so ein "Versuch", wie er bei uns gemacht werden soll, gar keine so schlechte Idee...
LG _________________ Olsa |
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TAfel
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 11.06.2008 Beiträge: 373 Wohnort: Berlin
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Verfasst am: 16.04.2013, 21:58
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Hallo Olsa,
das Temperament deines Sohnes erinnert mich an meine große Tochter, die auf jedem GS-Zeugnis Anmerkungen zu ihrem schneckenhaften Arbeitstempo bekommen hat. Sie hatte allerdings sehr wohlwollende LehrerInnen und ist durch das Konzept der Schule mit altersgemischten Klassen relativ entspannt durch die Grundschule gegangen. Bei ihr ist der Knoten mit Übergang aufs Gymnasium geplatzt. Seither ist Langsamkeit kaum ein Thema mehr.
Ich verstehe die Ärzte übrigens auch nicht. Die Zeugnisse meines Sohnes sprechen nach unserer Ansicht und der Ansicht des Psychologen ebenfalls Bände, einzelnes kann man aber auch als Hinweise auf Unterforderung sehen. Sohn ist in der Einzelsituation ein sehr angenehmer, witziger und geistreicher Gesprächspartner, solange er nicht provoziert wird. Deswegen ist es gerade, wenn man ihn nicht so gut kennt, auch schwierig zu erkennen, wo die Probleme sind. Ja, ich hätte gerne so einen Versuch, wie er bei euch geplant ist...
VG Tafel _________________ gr. Tochter (Jg. 98), Sohn (Jg. 01), kl. Tochter (Jg. 04) |
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Bachstelze
Anmeldungsdatum: 26.03.2005 Beiträge: 956
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Verfasst am: 16.04.2013, 21:59
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Hallo Olsa,
hier bei uns (Israel) ist so ein Computertest, erst ohne und dann mit Medis, ein üblicher Bestandteil der Aufmerksamkeitstestung.
Was am Computer abläuft, ist ziemlich einfach: verschiedene Formen in verschiedenen Farben wandern über den Bildschirm (oder tauchen auf und verschwinden - es gibt Variationen), und das Kind muss je nach Aufgabenstellung eine Taste drücken, wenn z.B. sich etwas ändert, sich die Farbe ändert aber nicht die Form, oder nur für rote Quadrate, usw.
Nach dem Test werden die Fehler gezählt (verpasst oder gedrückt wenn nicht nötig) und die beiden Testergebnisse verglichen.
Wenn sich die beiden Ergebnisse signifikant unterscheiden, ist das eine Indikation für ADS.
Auch bei uns geht dieser Test zusammen mit allgemeinem IQ-Test und jeder Menge Fragebögen.
Liebe Grüße,
Bachstelze _________________ Bachstelze |
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Bachstelze
Anmeldungsdatum: 26.03.2005 Beiträge: 956
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Verfasst am: 16.04.2013, 22:18
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Liebe TAfel,
muss dir mal kurz im Lästermodus antworten
Unserer Erfahrung nach haben viele Psychologen/Psychiater ein Problem damit, belesene Eltern als Partner zu akzeptieren. Deshalb setzen sie oft alles daran, um den Eltern zu beweisen, dass sie sich irren.
Bei unserem Ältesten z.B. waren wir der Ansicht, er sei unterfordert, seine KL unterstützte diese Ansicht und meinte, er würde auch sozial viel besser in der höheren Klasse klar kommen. Aber nein, Psycho beschloss, er sei emotional nicht weit genug und ließ ihn nicht springen - mit ziemlich verhehrenden Folgen.
Bei Sandwich wollten wir testen wegen erheblichen Schwierigkeiten in der Schule sowie ADS-Verdacht. Psycho empfängt mich zum Testergebnis: Herzlichen Glückwunsch, Ihr Kind ist HB! Von ADS keine Spur. Ich darauf: Wunderbar, das erklärt mir vollkommen, warum er nicht lesen lernt, im Unterricht nicht stillsitzen kann und sich die Hausis über Stunden ziehen
Deshalb: Wenn ihr seht, dass das Ergebnis den Bedürfnissen des Kindes nicht gerecht wird und immer noch Leidensdruck besteht, dann seht nicht zu lange zu, sondern sucht jemanden, der sich wirklich auskennt.
Liebe Grüße
Bachstelze _________________ Bachstelze |
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joeymc Sponsor 2010/2011

Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 17.09.2009 Beiträge: 1539 Wohnort: Hessen
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Mubbi
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 12.02.2013 Beiträge: 101 Wohnort: Saarland
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Verfasst am: 17.04.2013, 16:12
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Wir haben genau die in obigen Links beschriebenen Symptome. Lehrer empfahl uns den Test auf AD(H)S, Psychologe sagt kein ADHS sondern Unterforderung, weil IQ125. Mittlerweile neuer Lehrer, der auf dem Standpunkt steht, er hätte sowas noch nie gehört und sowas gäbs auch nicht. Diese ganzen Sachen im Internet wären Quatsch.
Er hat keine Probleme mit dem Umfeld und zuhause ist meist auch alles ok. Aber ich stelle immer fest, daß er weitaus umgänglicher ist, wenn er auch in der Freizeit gemäß seinen Interessen gefordert wird.
Mein Sohn lässt sich allerdings mittlerweile vom Lehrer einreden, er wäre dumm, verweigert zum Teil die Klassenarbeiten.
Wie habt ihr Eure Kiddis da wieder motivieren können? Ich hoffe ja, daß es wirklich mit der neuen Schule und neuen Lehrern (dort gibt es auch extra Unterricht für Begabte/Hochbegabte) besser wird, aber Zweifel hab ich irgendwie auch.. |
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Olsa
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 25.08.2009 Beiträge: 189 Wohnort: NRW
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Verfasst am: 20.04.2013, 10:30
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Hallo,
da ich zur Zeit etwas angeschlagen bin, melde ich mich nur kurz.
Joeymc, ich habe zumindest den ersten Link überflogen - mein Sohn könnte Alioscha heißen. Sie hat ihn ziemlich treffend beschrieben.
Demnächst wieder mehr von uns.
Gruß,
Olsa _________________ Olsa |
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Olsa
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 25.08.2009 Beiträge: 189 Wohnort: NRW
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Verfasst am: 30.04.2013, 09:23
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Hallo,
kurz mal ein kleiner Zwischenstand:
Wir stecken nun mitten in der Diagnostik. Er hat mit dem Hawik angefangen und einen Aufmerksamkeitstest gibt es auch. Danach will die Testerin entscheiden, ob das mit der Testung unter Medis überhaupt erforderlich ist. (es hörte sich eher nicht danach an).
Leider zieht es sich mit den Terminen ein wenig in die Länge, aber wir fühlen uns bei der jetzigen Psychologin in guten Händen, da nehmen wir das gerne in kauf.
LG _________________ Olsa |
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jutta Sponsor
Geschlecht:  Anmeldungsdatum: 15.05.2005 Beiträge: 4602 Wohnort: NRW
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Verfasst am: 01.05.2013, 19:39
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Olsa, ganz kurz: Einen Test (egal welchen) mit einer einmaligen Gabe von Methylphenidat zu machen ist ziemlich sinnlos! Das Kind muss erst einmal eingestellt werden, um eine wirksame Dosis überhaupt bestimmen zu können. Einfach mal so etwas geben und testen ist nicht sehr schlau, das halte ich für eher nicht sehr kompetent. Was vermittelt ihr denn dem Kind damit, wenn es kein ADS sein sollte? Mit Medikamenten/Tabletten kannst du mehr? Wenn der Test (der ja schon bekannt ist) dann noch ähnliche oder bessere Ergebnisse liefert, ist damit ein ADS ausgeschlossen? Das halte ich für sehr gewagt.
Zu einer ADS-Ausschlussdiagnose gehören z. B. auch Blutwerte (Schilddrüsenhormone können ähnliche Symptome entwickeln, wenn sie nicht richtig dosiert sind), EEG und EKG. Beobachtungen in den üblichen alltäglichen Situationen, nicht nur subjektive Fragebögen (die durchaus unterschiedlich verstanden werden können).
Ich denke, das gute Gefühl, aufgehoben zu sein und verstanden zu werden, ist gut. Aber das ist noch nicht die gute Diagnose an sich. Frag nach, wenn du etwas nicht verstehst. Dort sollte man dir alles genau erklären können und kritische Fragen ernst und freundlich beantwortet werden. _________________ Lehre tut viel, aber Aufmunterung tut alles (Goethe)
Jutta
Einstein (3/93) und Napoleon (3/99) |
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